Der Ortsrat

Wenn jemand aus dem Dort einen Antrag auf Ortsratsmittel stellen möchte, dann kann er oder sie uns folgendes Formular ausgefüllt zukommen lassen. Hier das Formular

Marco Schneider

Ortsbürgermeister

Björn Busse

stellvertretender Ortsbürgermeister

Susanne Rak

Ortsrat

Bastian Hansmann

Ortsrat

Ralph Jarosch

Ortsrat

Stefan Richter

Ortsrat

Joachim Hansmann

Ortsrat beratend

Das Wappen

Mit dem Führen eines Wappens weist der Ort auf sich hin. Das Wappen verdeutlicht Selbstbewußtsein und damit ist der Ort unverwechselbar bezeichnet. Der Gemeinderat beriet bereits 1949 über die Annahme eines Wappens, vertagte das Thema jedoch. Erst nach der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 beriet der Ortsrat ausführlich darüber, mehrere Entwürfe hatte dazu Heinz-Dietrich Mencke, Meerdorf, angefertigt. Das ausgearbeitete Wappen einschließlich Wappenbeschreibung und -begründung des Heraldikers Arnold Rabbow, Braunschweig, nahm der Ortsrat am 22.03.1982 an.

Das Meerdorfer Wappen
In Gold(Gelb) über blauem Wellenschildfuß vier schräggestellte blaue Windmühlenflügel

Ortsplan bei Google Maps

Geschichte Meerdorf

Die erste urkundliche Erwähnung Meerdorfs stammt vom 11 März 1146.

Der Hildesheimer Bischof Bernhard schenkte einigen Klosteranlagen Grundbesitz, u.a. auch in Meerdorf, damit diese sich selbst finanzieren konnten, um Kraft zu haben, die Evangelien zu verkünden. Im 13. Jahrhundert war das Land auf mehrere Besitzer verteilt. Nach und nach gingen immer mehr Teile Meerdorfs an das Kloster Riddagshausen. Bereits 1295 war Meerdorf Vogtei-Ort geworden, bis er 1311 vom Herzog Albrecht von Braunschweig an das Kloster Riddagshausen verkauft wurde. Im Rahmen der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) wurde Meerdorf 1520 dem Bischof in Hildesheim zugesprochen. Gegen Ende des 16.Jahrhunderts und zum Beginn des folgenden Jahrhunderts machten den Bauern plündernde Söldnertrupps zu schaffen: Gleich mehrmals brandschatzten sie Meerdorf. Und schon kündigte sich der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 an. 1635 waren in Meerdorf etwa die Truppen eines Rittmeisters einquartiert. Was sie zum Leben brauchten, nahmen sie sich einfach von den Bauern. Die Ortschaft Meerdorf war überwiegend landwirtschaftlich geprägt.Es entwickelten sich aber auch Handwerksbetriebe (Stellmacher, Tischler, Schmied,Schneider Schuster usw.) sowie Handel (Bäcker, Schlachter, Kolonialwaren) Zwischen1850 bis 1900 zog es erstaunlich viele Einwohner in die Ferne. Rund 10 Prozent der Bevölkerung verließen die Ortschaft, wanderten aus, überwiegend nach Amerika und Afrika. In den beiden Weltkriegen sind eine Vielzahl Meerdorfer Männer zur Front gerufen und viele nicht zurückgekehrt. Heldengedenkmäler vor der Kirche erinnern daran und tragen ihre Namen. Am 10.April 1945 wurde durch den Einmarsch amerikanischer Truppen der 2. Weltkrieg in Meerdorf beendet. Nachfolgend strömten viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten auch nach Meerdorf . Für viele wurde Meerdorf zur neuen Heimat.

Kirche

Weit vor der lutherischen Reformation gegründet, war selbstverständlich auch die Meerdorfer Kirche ursprünglich katholisch geprägt. Ein genaues Gründungsdatum weiß man nicht aber in einer Urkunde von 1290 wird die Erweiterung des Kirchhofs Meerdorf belegt, so dass anzunehmen ist, dass das Gotteshaus schon länger bestand. 1532 erhielt Meerdorf zu seiner Kirche noch eine reich mit bildlichen Darstellungen und Inschriften versehene Glocke. Die Meerdorfer Kirche gehörte lange zur Pfarrei Wendeburg (1551 -1650). Im Jahr 1654 bekam die Gemeinde endlich einen eigenen Pfarrer, der auch den Ort Harvesse, als Filiale der Meerdorfer Pfarre, mit zu betreuen hatte, bis 1809 Harvesse wieder Wendeburg angegliedert wurde. Die Zuordnung eines Heiligen – im Mittelalter üblich- ist in Meerdorf schwierig. Nach der Abbildung auf der Kirchenglocke könnte auf ein Patrozinium des St. Blasius und St.Martins geschlossen werden. Der Flurname „Peterskamp“ in der Meerdorfer Feldmark weist jedoch eher auf Petrus als Schutzheiligen hin. Wie in allen Kirchen im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde auch in Meerdorf die Reformation erst recht spät eingeführt. Vom Laurentientag (10.August) 1568 an gehörte die kleine Gemeinde, die damals dem Patronat des Klosters Riddagshausen unterstand dem evangelischen Glauben nach Luther an.

Die Glocke

ist eine der ältesten und schönsten Glocken der Region. Hergestellt wurde sie im Jahre 1532 vom Braunschweiger Glockengießer Curdt Mente. Er schuf einen reich verzierten Schallkörper, auf dem viele Tiere, Heiligengestalten sowie Papst Leo X. -Widersacher Martin Luthers – zu sehen ist. Die Glocke wurde in den Jahrhunderten von Sprüngen verschont und überdauerte auch die Zeit der großen Glockenschmelze während der Weltkriege. Allerdings hatte der Klöppel in vier Jahrhunderten des Läutens auf dieselbe Stelle eine Vertiefung geschaffen, die Anlass zur Sorge gab. Vor mehr als 100 Jahren wurde die Glocke daher um 90 Grad gedreht. Nachteil: Seitdem hängt die aufwendige Schauseite zur Wand. Folgender Spruch ist auf der Glocke vorhanden: „Ach Godt Ladt Dych Erbarmen Der Unschuldychen Un de Armen Dena Dyne Worde Doyth Vor Langhen“ (Ach Gott, lass Dich erbarmen der Unschuldigen und Armen, die nach Deinem Wort verlangen).

Ortsname

Der Name von Meerdorf verweist auf ein Meer, das in oder in unmittelbarer Nähe der Ortschaft lag.Verbindungen zum Ur-Ozean, der vor der Elster-Eiszeit auch die Gegend von Meerdorf überflutete, lassen sich allerdings nicht erkennen.Vielmehr handelt es sich bei dem altsächsischen Stammwort „meri“ um die Bezeichnung für einen Graben oder einen Binnensee. Bereits im Ortswappen wird durch einige blaue Wellen unter Windmühlenflügeln auf das „Meer“ hingewiesen, hierbei handelte es sich aber vermutlich um einen Teich, der seit Menschengedenken im Dorf lag und ihm den Namen gab. Dieses „Meer“ wurde zugeschüttet, es wurde eine Wiese daraus.

Bevölkerung

Im Jahre 1539 lautete die Einwohnerzahl im Kirchenbuch: 28 Männer. 1939 wurden 869 Einwohner verzeichnet, nach 1945, flüchtlingsbedingt, stieg die Zahl auf 1200, entwickelte sich dann aber rückläufig, weil viele Flüchtlinge in den Nachbargemeinden Häuser gebaut hatten (1965: 910 Einwohner). Zur Zeit (2010) sind 1150 Einwohner verzeichnet.

Entwicklung

Der Ort war landwirtschaftlich geprägt. Jahrelang wurden die westlich des Dorfes in den sogenannten Mergelkuhlen vorhandenen Mergelvorkommen zur Bodenverbesserung ausgebeutet und mit Pferdefuhrwerken in die nahe Lüneburger Heide exportiert. 1954 wurden Erdölvorkommen entdeckt. Bis zur Schließung der gut 1600 Meter tiefen Bohrlöcher wurden jährlich 10 000 Tonnen Erdöl und10 Millionen Kubikmeter Erdölgas gefördert. Bereits seit 1960 ist das Meerdorfer Holz Landschaftsschutzgebiet. Verkehrsgünstige Lage zwischen den Oberzentren Hannover (40 km) und Braunschweig(20 km), sowie der Kreisstadt Peine ( 5 km). Landwirtschaft ist heute fast vollständig verschwunden. Nur noch ein Bauer hält Viehwirtschaft, wenige Landwirte im Vollerwerb. Viele Menschen arbeiten als Pendler in den VW-Werken Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter oder Hannover.

Einrichtungen:

ev.Kirche, Kindergarten,Grundschule, Kleinkustbühne „teatr.dach“, Erholungs -und Campingsee „Paradiessee“( von 1957 bis 1975 als Kieslager im Süden der Gemeinde ausgebeutet wurde ab 1977 ein Campingplatz mit Raum für 100 Wohnwagen und 24 Mobilheimen eingerichtet), Mehrzweckhalle, Sportplatz mit Rasenfußballfeld, Gastronomie mit Hotel u. Kegelbahn, Kosmetikstudio,Friseur, Bäcker, Schlachter, Getränkehandel, Rechtsanwälte,Schädlingsbekämpfer, Trockenausbau, Vermögensberater, Versicherungen.

Zusammengestellt: Bernd Meier,Nov.2010